Vergessene Stadtrechte
von Erlenbach am Main
Der unerwartete Fund einer Urkunde, die von der Erlenbacher „Freyheit“
spricht und auch ein „Alten Erlenbach“ erwähnt, war der Anlass, die
mittelalterliche Geschichte der heute größten Stadt des Landkreises
Miltenberg eingehender zu erforschen. Überraschenderweise ergaben sich
zahlreiche neue Erkenntnisse.

Die überlieferten Symbole der Erlenbacher
„Freiheit“
Die wesentlichsten Forschungsergebnisse sind folgende: Die sowohl
schriftlich als auch in symbolischer Form überlieferte „Freiheit“ von
Erlenbach am Main geht nicht, wie bisher angenommen, auf ein durch
Kaiser Friedrich Barbarossa vergebenes Marktprivileg zurück. Sie stellt
vielmehr den über bewegte Zeiten hinweg geretteten Rest von
Stadtrechten dar, die König Ruprecht im Jahr 1402 dem
Edlen Konrad VI. von Bickenbach für ein von ihm dort geplantes Städtchen
verliehen hat. Die hierzu vorgenommene Umsiedelung eines Teiles von
Alt-Erlenbach erklärt den Flurnamen „Altdorf“ nahe der Kirche und die in
diesem Bereich aufgefundenen Relikte einstiger Baulichkeiten.
Veröffentlicht in:
Spessart, März 2010, S. 3 - 18.
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